Blick auf Radebeul
Rathaus
Altkötzschenbroda

Motion by the CDU parliamentary group: Efficiently advancing digitalisation at Radebeul schools



Begründung allgemein:
Die Ausstattung unserer Schulen mit digitaler Technik und deren gelingender Einsatz im
Unterricht sind ein komplexer Prozess und stellen eine der größten Herausforderungen
unserer Schulen in den kommenden Jahren dar. Durch den Digitalpakt des Bundes und
verschiedener Sonderprogramme stehen in den nächsten Jahren erhebliche Mittel bereit, um
diese Aufgabe zu finanzieren. Deshalb müssen jetzt die Weichen richtig gestellt werden.
Entscheidend für das Gelingen ist die Akzeptanz durch die Nutzer, und das sind in erster Linie
Schüler und Lehrer. Technik, die nicht genutzt wird, ist verschwendetes Geld. Deshalb muss
der digitale Ausbau der Radebeuler Schulen ganz wesentlich aus Nutzersicht betrachtet und
konzipiert werden. Es gilt, bestehende Hemmnisse zu beseitigen und künftige zu vermeiden.
Rückmeldung von Schülervertretern und Lehrern zu Erfahrungen und Folgerungen zum
digitalen Lernen haben ergeben, dass in den in Ziffer 1 bis 4 genannten Feldern Nachholbedarf
besteht.

Begründung im einzelnen:
Zu 1:
Schüler, die kein privates Gerät zum digitalen Lernen zur Verfügung haben, müssen ein
Leihgerät bekommen. Dafür haben die Schulträger Fördermittel des Bundes und des
Freistaates bekommen. Es gilt, ein Auseinanderdriften der Schülerschaft aus sozialen
Gründen zu vermeiden. Deshalb muss ein besonderer Fokus auf die Oberschulen und
Grundschulen gelegt werden.

Zu 2.:
Da Lehrer vielfach auch in der Schule Unterricht vorbereiten, ist es auch nach Einschätzung
von Schülervertretern des Kreisschülerrates ganz wichtig, dass in Lehrerzimmern und
Vorbereitungszimmern genügend Endgeräte verfügbar sind, was derzeit nicht der Fall ist. Da
kann schnell und mit relativ wenig Aufwand Abhilfe geschaffen werden.

Zu 3:
Nach Auffassung von Schülervertretern des Kreisschülerrates werden die teuer beschafften
Whiteboards/Smartboards nur ganz selten benutzt und nach deren Überzeugung sind keine
Ansätze erkennbar, dass sich das ändern wird. Damit erscheinen diese Investitionen nutzlos
und sollten reduziert werden. Eine Grundausrüstung von Klassenräumen mit interaktiven
Geräten wie etwa mit Beamern bzw. Monitoren und Dokumentenkameras könnte nach
Auffassung der Schülervertreter dagegen viel schneller und einfacher in den Unterricht
integriert werden. Notwendig ist daher eine engere Abstimmung mit den Schulem,
insbesondere den Lehrern darüber, für welche Geräte tatsächlich Bedarf besteht.

Zu 4:
Schließlich bedarf eine drastisch vergrößerte IT-Ausstattung von Schulen einer gut
funktionierenden Wartung und eines schnellen Supports, damit ein reibungsloser Einsatz im
Unterricht für Schüler und Lehrer gewährleistet ist. Es ist offensichtlich, dass dies nur mit einer
erheblichen Aufstockung der Kapazitäten möglich ist. Hierzu hat der Bund eine finanzielle
Unterstützung der Schulträger zugesagt, die es auch in Radebeul zu nutzen gilt.

Beschluss:


Der Stadtrat der Großen Kreisstadt Radebeul in seiner Sitzung am 25.11.2020 möge
beschließen:

1. Die an Radebeuler Schulen mit Hilfe des Bundesprogamms im Herbst 2020 aufzubauenden
Leihgerätepools an digitalen Endgeräten (Laptops/Tabletts) sollen bedarfsgerecht erfolgen.
Bei den weiterführenden Schulen sollen Oberschulen und Grundschulen überproportional
berücksichtigt werden.

2. Die Stadtverwaltung wird gebeten, möglichst umgehend die Ausstattung von Lehrerzimmern
und Vorbereitungszimmern mit PCs und/oder mobilen Endgeräten umgehend zu verbessern
und die Nutzung privater Geräte in der Schule zumindest für Lehrer zuzulassen und in die
vorhandenen Netzwerke einzubinden.

3. Die Stadtverwaltung wird gebeten, künftige IT-Ausstattungen von Klassenräumen nur mit
ausdrücklicher Zustimmung der jeweiligen Schule vorzunehmen.

4. Die Stadtverwaltung wird gebeten, die Kapazitäten für den IT-Support von Schulen zu
erhöhen mit dem Ziel, dass für jede Schule bzw. Schulart ein auf schulische Belange
spezialisierter Ansprechpartner zur Verfügung steht.

5. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, einen Beirat „Digitale Schulen Radebeul“
einzurichten, der die weitere Digitalisierung unserer Schulen und deren Einsatz im Unterricht
in den nächsten Jahren begleiten soll. Er soll aus Vertretern der Schulleitung, Lehrer, Eltern,
Schüler, Schulträger und weiteren mit der Materie vertrauten Personen bestehen.



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Beratungsfolge:

    SR 77/20-19/24
  • 25.11.2020 - SR - Entscheidung

Anlagen