2023

Sanierungsgebiet West
Meißner Straße
Schillerschule alt und neu

Aktueller Wettbewerb 2023 - TOUR DE MEISSNER. Die Meißner Straße zwischen Durchgangsstraße und Lebenswelt

Die Straße soll weniger verkehrsplanerisch als stadträumlich thematisiert werden: Wie erlebt man die Straße als Autofahrer, von der Straßenbahn aus, auf dem Fahrrad oder zu Fuß? Gibt es einen Zusammenhang der dabei wahrgenommenen Vielfalt? Dabei geht es um mehr als um Ästhetik: Es geht um Fragen der Radebeuler Identität jenseits von Spitzhaus und Hoflößnitz, es geht um Orientierung und darum, zu wissen, wo man sich befindet. Es geht um Anfang und Ende der Stadt und auch darum, welche Rolle die Haupt- und Durchgangsstraße für das Stadtgebiet als Ganzes spielt, für seine polyzentrische Struktur und seine Vielfalt an historischen und alltäglichen Bezugspunkten. Diese sind nicht, wie in den meisten andere Städten, um ein Zentrum angeordnet, umso mehr wird die Straße selbst zum städtebaulichen Bezugspunkt. Die Meißner Straße ist der am meisten frequentierte Stadtraum von Radebeul, und zugleich ein blinder Fleck der Stadtgestaltung.

Preisträger (Arbeit 013)

Maximilian Keicher, Leon Jaskulski, Jonas Koban und Franz Kurz, Studenten der Fachrichtung Raumplanung, TU Dortmund

Die Arbeitsgruppe mit Maximilian Keicher, Leon Jaskulski, Jonas Koban und Franz Kurz überzeugte mit ihrer Arbeit „Meißner Straße verbindet“ die Jury, die 18 eingereichte Arbeiten zu bewerten hatte. Die Studenten, welche auch mit anderen Wettbewerbsteilnehmern vor Ort die Meißner Straße zu Fuß erkundet hatten, arbeiteten sieben Schwerpunktbereiche heraus.:

-       Landesbühnen Sachsen

-       Gärtnern in Gemeinschaft-Zitzschewig

-       Blick aufs Schloss-Schloß Wackerbarth

-       Ab zur Elbe-Bahnhofstraße

-       Urbane Meile – Karl-May-Museum/ Kirchplatz

-       Platz schaffen-Hauptstraße/Zinzendorfstraße

-       Gewerbe, aber richtig?-Gewerbegebiet Radebeul-Ost

Dabei setzten sie besonders den Augenmerk auf das Leitbild: „Mobilität verbindet; Freiraum verbindet; Stadtbild verbindet; Gewerbe verbindet“. 

Die Jury betont: „ Die Prämissen aus dem Konzeptplan sind im Vertiefungsbereich plausibel und nachvollziehbar und grafisch klar umgesetzt. Das Gesamtkonzept überzeugt, ist dem Ort und dem Thema angemessen und ein nachvollziehbarer Lösungsansatz sowohl hinsichtlich der Verkehrserschließung und -vernetzung, als auch der stadträumlichen Qualität.“

Download der Preisträgerarbeit

Anerkennung (Arbeit 010)

Lasse Hamann, Student der Fachrichtung Architektur, TU Dresden

Den Beitrag von Lasse Hamann, Architekturstudent an der TU Dresden, beschreibt das Preisgericht mit den Worten: „In der Analyse definieren die Verfasser der Arbeit die sechs wesentlichen Knotenpunkte entlang der Meißner Straße und betonen damit die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Querbeziehungen zur Staatsstraße. (…) Konzeptionell werden die Knotenpunkte als künftige shared spaces gedacht; ihnen gemeinsam ist die taktile Markierung der Übergänge bzw. Schwellen, die Gestaltung als Mischverkehrsflächen (shared spaces), die Setzung von neuen Beleuchtungsmasten und die starke Begrünung durch neue Baumpflanzungen. Als Vertiefungsbereiche werden der Raum an den Landesbühnen im zentralen Bereich von Radebeul und die Bahnhofsstraße in Kötzschenbroda gewählt.“

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Anerkennung (Arbeit 016)

Jule Kuhl und Jonathan Hertling, Studenten der Fachrichtung Architektur, TU Berlin

Eine weitere Anerkennung erhielt der Beitrag von Jule Kuhl und Jonathan Hertling, die an der TU Berlin Architektur studieren. Das Preisgericht hält fest: "Das Projekt geht aus von einem Bautypus, der als typisch für die Baukultur Radebeuls angesehen wird: dem Pavillon, der üblicherweise in den Gärten älterer Villen als Laube dient. Dieser Bautyp wird nun neu interpretiert und als Holzbau ‚in eine moderne Formsprache‘ übersetzt. Die vorgeschlagene Konstruktion ist einfach und modular, das heißt, der Bau ist auch beweglich und versetzbar. Die Meißner Straße wird nun in ihrer gesamten Länge in unregelmäßigen Abständen mit diesen Lauben besetzt. Sie sollen mehrere Funktionen erfüllen können, die sie jeweils in Beziehungen zu ihrer engeren Umgebung setzen.“

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Arbeit 001

Der Beitrag geht davon aus, dass Straßen nicht nur Verkehrsräume sind, sondern auch Orte der Wahrnehmung, der Kommunikation und der Identität. Die Meißner Straße als Hauptverkehrsstraße von Radebeul soll architektonisch optimiert werden, ihr soll eine Bedeutung gegeben werden jenseits ihrer Verkehrsfunktion. Die Arbeit unternimmt dies durch Fassadenbegrünungen und durch Überbauungen mit Holzkonstruktionen. Dabei werden die hölzernen Ebenen teils bis an die vorhandene Bebauung herangeführt. Kombiniert mit den Fassadenbegrünungen, ebenfalls am Bestand, ergibt sich ein in sich geschlossenes, überraschendes Bild. An drei Orten wird dieses städtebauliche Programm angewendet, im Umfeld der Kreuzung Moritzburger Straße, an den Landesbühnen und am Sternplatz (Kreuzung August-Bebel-Straße / Villa Kolbe). Die grafische Analyse benennt sieben Problemfelder, die an der Meißner Straße oder im weiteren Umfeld kartografisch verortet werden, ohne dass man sich diese Orte genauer ansehen und die Identifikation eines bestimmten Problems an dieser Stelle nachvollziehen könnte. Die beiden Orte, die letztlich für eine Umsetzung des architektonisch-städtebaulichen Programms herangezogen werden, finden sich nicht darunter. Die Schwäche der Analyse macht sich dann auch in der Gestaltung bemerkbar und äußert sich darin, dass die Vorschläge mitunter beliebig wirken und dem Ort nur übergestülpt. Der Entwurfsvorschlag ist grundsätzlich dazu geeignet, entlang der Straße wiederholt zu werden. Damit wird der Sinn der gestellten Aufgabe aufgenommen und umgesetzt. Die Arbeit zeigt ihre Stärke in der bildlichen Darstellung. Während eine schwache Analyse eigentlich nur dazu dient, den Absprung in die Gestaltung zu finden, haben die visionären Bilder die Kraft, den Kopf für etwas Neues zu öffnen.

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Arbeit 002

Schauplatz Radebeul. Ein Boulevard in fünf Akten

Unter einem malerisch-metaphorischen Titel teilen die Verfasser das umfangreiche Wettbewerbsgebiet wie ein Schauspiel in fünf „Akte“ ein, die im Analyseteil richtig und graphisch anspruchsvoll präsentiert werden: „Eat, work, love – Produktiv im Urbanen“ macht ganz im Osten Radebeuls, im Umfeld des traditionsreichen Pharmastandorts, den Anfang. Die „Neue Kulturmayle“ wird im nächsten Abschnitt, der bis zum Lößnitzbach reicht, durch Villa Kolbe, Hauptstraße und einen neuen Karl-May-Platz am geplanten Museum geprägt. „Die grüne Oase“ reicht über die Landesbühnen bis zum Zentrum Kötzschenbroda, das als ein „Urbanes Zentrum für Alle“ unter dem Titel „Draußen vor der Tür“ interpretiert wird. Schließlich folgt der Schlussteil mit Schloss Wackerbarth, Zitzschewig und Naundorf, der den Titel trägt „Endstation Sehnsucht – Auszeit mit Panorama“. Analytische Karten ergänzen den Befund. Vertiefend geht die Arbeit auf den ersten der fünf „Akte“ ein und liefert einen umfangreichen städtebaulichen Entwurf für das Gewerbe- und Industriegebiet an der Grenze zu Dresden. Dieser ist in erster Linie ein Nahverdichtungsplan, der die vorhandene Struktur bestärkt, Baulücken nutzt und den Stadtraum mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten und Grünräumen bereichert. Zugleich werden auf diese Weise gestalterische Verbindungen zum Grünraum auf der anderen Seite der Meißner Straße hergestellt. Die vorhandene traditionsreiche Nutzung durch pharmazeutische Betriebe wird nicht explizit infrage gestellt, auf die Besonderheit, dass es sich hier um einen pharmazeutisch-industriellen Standort handelt, wird aber nicht eingegangen. Die städtebaulichen Ergänzungen bleiben deshalb rein formal.

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Arbeit 003

Meißner Straße - Perlenkette

Die Analyse gliedert den Verlauf der Meißner Straße in vier Abschnitte, vom ländlichen, aber auch industriell geprägten Westen über die Villen und Zentrumfunktionen von Kötzschenbroda und das Zentrum Ost zum wiederum industriell geprägten Stadtausgang nach Dresden. Historische Karten zeigen die Ausgangspunkte dieser Entwicklung. Zugrunde gelegt wird die Idee, den Straßenraum ab 18:00 Uhr zu sperren, um die „Perlenkette“ der Meißner Straße an unterschiedlichen Orten erlebbar zu machen. Fragen wirft dies nicht nur grundsätzlich auf, sondern auch von daher, dass dies zu einem Zeitpunkt zwar abnehmenden, aber immer noch starken Verkehrsaufkommens geschehen soll, wie in einer Informationsgrafik dargestellt. Dieser Verkehr wird in der Umgebung der Landesbühnen durch die Wohnviertel umgeleitet und gibt so die Meißner Straße frei für kulturelle Angebote. Rasterförmige Baumpflanzungen vor den Landesbühnen und Weinrebenkonstruktionen in Zitzschewig durchdringen bzw. überspannen den Straßenraum, überspielen so die Barrierewirkung und erzeugen Grünräume, die abends für Aufenthalt und soziales Leben zur Verfügung stehen. 

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Arbeit 004

Metamorphose Radebeul

Der Untertitel – Wasserspektakel Lichtermeer Jahreszeitenflair – beschreibt das Programm, das die Arbeit für drei ausgewählte Orte an der Meißner Straße entwickelt. Im Osten der Stadt wird die sternförmige Kreuzung mit der August-Bebel-Straße zu einem autofreien Platz, der den Nutzungen in den Erdgeschosszonen der angrenzenden Bebauung Freiräume eröffnet. In der Mitte des Platzes wird eine Wasserfontäne platziert. Die Kreuzung mit der Hauptstraße wird von einem Netz mit Lampions überspannt, der einheitliche Bodenbelag mit Lichtmarkierungen versehen, die neue Wegebeziehungen aufzeigen. An der Straßenbahnhaltestelle Johannisbergstraße wird mit einer breiten Auswahl an Großgrün ein Vier-Jahreszeiten-Park eingerichtet. Alle drei Maßnahmen interpretieren den Raum der Meißner Straße, und auch die Fahrbahn selbst, als einen Stadtraum, der für Aufenthalt eingerichtet und optisch aufgewertet werden soll. Allerdings werden die Folgen der Sperrung des Sternplatzes für den Kfz-Verkehr nicht thematisiert. 

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Arbeit 005

MOVE AND CONNECT – MODULARE RADEBEUL

Die Betrachtung unterschiedlicher struktureller Merkmale der Stadt Radebeul führt zur Auswahl dreier „Verbindungspunkte“ an der Meißner Straße, die an der Kreuzung mit der Zinzendorfstraße / August-Bebel-Straße, an der Hauptstraße und bei den Landesbühnen liegen. Mittels kombinierbarer, würfelförmiger „Konzeptmodule“ wird an jedem der drei Orte eine Struktur geschaffen, die die Meißner Straße überbrückt und an einzelnen Stellen zu mehrgeschossigen Hochpunkten aufgetürmt wird. An der Zinzendorfstraße wird die historische Villa Kolbe abgerissen und ein Großteil von deren Park mit einer zwei- bis dreigeschossige Struktur überbaut, die u.a. Urban Gardening aufnimmt und in Form einer Brücke zum kleinen Platz auf der anderen Seite der Meißner Straße hinüberführt. So soll ein Wohnquartier mit einem Nachbarschaftsraum verbunden werden. An der Hauptstraße geht es darum, Zentrum und Stadtzentrum zu verbinden, indem die Meißner Straße mehrfach überbrückt wird. Die Landesbühnen werden ebenfalls mittels einer Brücke mit dem unbebauten Grundstück gegenüber verbunden, das mit weiteren Strukturen versehen wird, die Konzerte und Kreativwirtschaft aufnehmen sollen. 

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Arbeit 006

Die Meißner Straße – Das Rückgrat Radebeuls

Die Arbeit zeigt das Stadtgebiet schlüssig auf, ihr gelingt es aber nur in Teilen, die Komplexität des vielschichten Ortes herauszuarbeiten. (…) Positiv gewertet wird die Ausgestaltung der Teilbereiche, die an nachvollziehbar neuralgischen Punkten vorgeschlagen werden. Hier gelingt es der Arbeit, durch eine teils deutliche bauliche Änderung des Straßenraums mit überwiegend freiraumplanerischen Mitteln einerseits dem Individualverkehr eine gewisse Signalwirkung aufzuzeigen und andererseits lebenswerte Aufenthaltsbereiche zu generieren. Die verkehrliche Erschließung bleibt dabei nachgewiesen und wird für die zu Fuß Gehenden verbessert. Die kraftvollen Interventionen der Teilbereiche, die sich gut mit den jeweiligen Orten verankern, entwickeln konsequent gestaltete Orte, die starke Impulse für die Stadt bieten können. Kontrovers diskutiert wird jedoch die Dimensionierung des Grünen Netzes in der offenen Siedlungsstruktur Zitzschewigs. Somit gelingt es der Arbeit einerseits, originelle Orte und eine angenehme Rhythmisierung im Straßenverlauf zu generieren (…). Vermisst wird ein auf konzeptioneller Ebene ganzheitlicher Lösungsansatz.  (…) (aus: Protokoll der Preisgerichtssitzung, schriftliche Beurteilung der Arbeiten in der engeren Wahl)

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Arbeit 007

REUNION RADEBEUL

Die Arbeit geht davon aus, dass Radebeul geografisch und sozial in zwei Teile gespalten ist. Da sich diese an der Meißner Straße berühren, ist sie der geeignete Ort für eine funktionale und ästhetische Verbindung. Dafür werden historisch bedeutende Orte herausgegriffen, die für die Identität der Stadt besonders wichtig sind und zusammen eine räumliche Abfolge von Maßnahmen ergeben: Altzitzschewig, Schloss Wackerbarth, Gradsteg, Landesbühnen, Weißes Ross, Lutherkirche und Villa Kolbe. Landesbühnen, Weißes Ross und Villa Kolbe erfahren dabei eine vertiefte Bearbeitung. In allen drei Teilbereichen kommt eine wabenartige, modulare Holzkonstruktion zum Einsatz, die ebenerdig, aber auch hochgeständert ausgebildet werden kann und dann als Pergola, begehbare Fläche oder als Überbrückung der Meißner Straße eingesetzt wird. Während auf diese Weise am Moritz-Garte-Steg gegenüber den Landesbühnen Sport- und Freizeitmöglichkeiten einschließlich Gärtnern geschaffen werden, stehen im Park der Villa Kolbe Theater, Werkstatt und Café im Vordergrund. Am Weißen Roß werden Möglichkeiten für Aufenthalt und Aussicht geschaffen. Dem Ansatz liegt die die richtige Beobachtung zugrunde, dass die beiden Seiten der Meißner Straße getrennt sind, wobei dies eher am Verkehr als an einer sozialen Spaltung der Stadt liegen dürfte. Über die stark befahrene Straße an mehreren Stellen hinwegzubauen, könnte als Ansatz gelten, die Trennung zu überwinden. Diese sind aber nur für Fußgänger benutzbar und können die tatsächlich schmerzliche Trennung zwischen Augustusweg und Roseggerstraße am Weißen Ross, etwa für den Radverkehr, nicht wirklich aufheben. Lobenswert ist der Versuch, einander gegenüberliegende Flächen beiderseits der Meißner Straße für Freizeit- und Kulturnutzungen aufzuwerten und allein schon dadurch zu verbinden.

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Arbeit 008

Die Meißner Straße ____ verbindet.

„Der Beitrag bearbeitet die Aufgabenstellung in einem ersten Schritt mit der Analyse der vielfältigen Qualitäten und Eigenschaften des Radebeuler Stadtraums. Dabei wird auf das Miteinander von Alltag und Tourismus, die Anbindung durch den ÖPNV und die räumliche Verflechtung zwischen den Weinterrassen und dem Elbraum eingegangen. Durch den Ansatz, Analyse-Paare aus unterschiedlichen Eigenschaften zu bilden und diese miteinander in Verbindung zu setzen, werden Strategien der zukünftigen Stadtentwicklung herausgearbeitet. Diese unterscheiden zwischen Interventionsprinzipien (gestalterisch, gesellschaftlich) und Interventionsräumen (Der physische Raum). (…) Einen großen Raum nimmt die Verortung der verschiedenen Interventionsprinzipien auf der gesamten Länge der Meißner Straße ein. (…) Als Vertiefungsbereich wurde der Knoten Kötzschenbroda herausgearbeitet (…) u.a. die Revitalisierung des Bahnhofgebäudes, die Ergänzung einzelner Neubauten für Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnen, die Herstellung von Raum für urbane Produktion und die Schaffung von Kultur- und Veranstaltungsflächen. Der Straßenraum wird neu organisiert zu Gunsten der Aufenthaltsqualität und des Umweltverbundes. (Dabei) könnte die atmosphärische Ausarbeitung des Vertiefungsbereichs im direkten Vergleich zu anderen Arbeiten stärker sein. Überlegungen zur Ökologie und Qualität der Verkehrserschließung finden statt, bleiben aber eher oberflächlich. Die Tiefe des analytischen Zugriffs ist beispielhaft, die dargestellten Grundrisse sind im Rahmen eines Ideenwettbewerbs plausibel. (…) Die Qualität der Arbeit liegt hierbei nicht in der großen Geste, sondern in einer Vielzahl einzelner Maßnahmen, welche in ihrer Summe ein stimmiges und hochwertiges stadträumliches und architektonisches Konzept ergeben.“ (aus: Protokoll der Preisgerichtssitzung, schriftliche Beurteilung der Arbeiten in der engeren Wahl)

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Arbeit 009

RADEBUNT

Die Arbeit greift drei Orte an der Meißner Straße heraus und entwickelt sie zu „Zentren“: an der Haltestelle Johannisbergstraße zwischen Altzitzschewig und Schloss Wackerbarth ein „Zentrum Grün“, um die Lutherkirche und das Karl-May-Museum ein „Zentrum Kultur“ und um die Kreuzung mit der Geschäftsstraße Hauptstraße ein „Zentrum Urban“. Gemeinsam ist ihnen der Charakter von Interventionen, mit Fassadeneinfärbungen, Bodenbelägen und die Meißner Straße einbeziehende Überdachungen, Damit wird jeder Ort in eine charakteristische leuchtende Farbwelt verwandelt. An der Johannisbergstraße sind es an Sonnenblumen erinnernde Schirme, an der Kirche eine Rampe in Kreisform und an der Hauptstraße ein Netz aus Lampionketten. Die Grafiken deuten an, dass damit soziales Leben angelockt und zum Aufenthalt verführt werden soll. Ohne näher auf die Orte einzugehen oder das Verfahren herzuleiten, beschränkt sich die Arbeit darauf, Unterschiede zu schaffen, die einen Wiedererkennungswert erzeugen würden. 

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Arbeit 011

„Gemeinsam Radebeul“

Eine ausführliche Analyse untersucht den Stadtraum der Meißner Straße nach verschiedenen Kriterien: Identität und Versorgung, Visuelle Eindrücke, Verkehr und Lärm, Chancen und Mängel. Dazu gestellt werden Zitate von Bewohnern. Die Analyse sieht eine große Vielfalt entlang der Meißner Straße und erkennt darin Herausforderungen wie auch Gestaltungspotentiale. Unter dem Leitbild, identitätsstiftende Orte eines Miteinanders zu schaffen, werden mehrere Projektbereiche identifiziert: Stadteingang West, Weinzentrum (mit Schloss Wackerbarth), Altkötzschenbroda, Gewerbepark Pharmapark, Karl-May-Zentrum, Markt Alt-Radebeul (an der Hauptstraße) und Stadtplatz Radebeul-Ost (an der Zinzendorfer Straße). Vertiefend bearbeitet wird unter anderem das Gebiet östlich und südlich der Landesbühnen. Am Lößnitzbach entsteht ein neuer Stadtpark, wobei die Grünfläche jenseits der Lößnitzbahn mit Würfelhäusern bebaut wird, was den bereits vorhandenen Grünraum verschmälert. Die Grünfläche am Moritz-Garte-Steg gegenüber den Landesbühnen wird mit einem Begegnungszentrum und einem Jugendzentrum locker bebaut. In dem Waldstück zwischen Forststraße und Autobahn wird unter dem Titel „Waldquartier“ eine lockere Bebauung mit Einzelhäusern auf polygonalen Grundrissen vorgeschlagen. Zwischen Meißner Straße und Bahndamm, auf dem vordem als Pharmapark bekannten Gelände nahe dem S-Bahnhof Weintraube, werden unter dem Titel „Grüner Bogen“ auf unbebauten Grundstücken vor allem Freizeitnutzungen etabliert, in Fortführung der vorhandenen Sport- und Freizeitanlagen.

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Arbeit 012

Auf ganzer Linie Radebeul

Die Analyse verortet die Stadt Radebeul zwischen zwei prägenden Landschaftsräumen: der „Elblandschaft“ und der „Weinlandschaft“. Die Meißner Straße wird als trennend wahrgenommen. Sie soll dem aufgestellten Leitbild zufolge als ein Raum neuinterpretiert werden, in dem die Identitäten der beiden Landschaftsräume aufeinandertreffen und sichtbar werden. Dementsprechend gibt es zwei Arten von Interventionen, die sowohl in baulicher wie auch in landschaftlicher Hinsicht aus den Charakteristika der beiden Landschaftsräume entwickelt werden. Für die Elblandschaft werden organische Formen und Wasser, für die Weinlandschaft lineare Formen und Relief als charakteristisch herausgestellt. Die ansprechenden Diagramme und Graphiken werden durch eine „Reflexiv-fotografische Analyse“, eine Art lineare Fotomontage und Collage der Meißner Straße, ergänzt. Im Konzeptplan werden über den gesamten Straßenverlauf Interventionen mit Bezug auf die Elbe wie auf den Weinbau verortet. Dabei sind die straßenbegleitenden „Fahrradwege“ in der Realität aktuell lediglich Schutzstreifen. Masterplan und städtebaulicher Detailplan gehen dann auf die Umgebung der Landesbühnen näher ein. Die Bühnen bekommen auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen „Theatervorplatz“ mit Wasserspielen, während zum Lößnitzbach hin eine „Terrassengestaltung“ an die nahen Weinberge erinnert.  Von der Meißner Straße aus folgt auf den Theatervorplatz ein Grünraum mit Freiluftbühne, Gemeinschaftsgärten und einem Wasserspielplatz.

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Downlaod Arbeit 012

Arbeit 014

Sinneswandel auf der Meißner Straße

Die umfangreichen, detaillierten und grafisch ansprechenden Analysen nähern sich der Meißner Straße mittels Variationen auf den Titel der Arbeit: Die Straße soll nicht bloß Durchgangsstraße und nicht länger trennend sein, sondern „sinnlich“, „sinnstiftend“ und „sinnvoll“ weiterentwickelt werden. Dabei geht es um mehr als um ästhetische Verschönerungen. Die Funktion der städtische Räume, durch die die Staatsstraße verläuft, soll weiterentwickelt werden, besonders im Hinblick auf das „soziale Gewebe Radebeuls“: Menschen sollen hier zusammenkommen. Die „sinnstiftende“ Ebene der Gemeinschaft wird in einen engen Zusammenhang mit Identitätsorten gebracht, die teils vorhanden, teils zu verbessern sind. Unter der Überschrift „Raumfunktionen und Rhythmus“ wird die Meißner Straße in zehn Aktionsräume zerlegt, unter denen die beiden „Themenmagnete“ Weinbau und Landesbühnen sowie die beiden urbanen Zentren Kötzschenbroda und Hauptstraße hervorstechen. Dabei gerät, wie auch in den anschließenden Handlungsfeldern und Räumen, zuweilen durcheinander, was noch Beobachtung und was schon Konzept ist. Vertiefend wird ein Konzept für den Bereich um den historischen Gasthof Weißes Roß entwickelt, der seine angestammte Funktion einschließlich eines Biergartens zurückerhält. Auf der Grünfläche zwischen Paradiesstraße und Schmalspurbahn wird ein Amphitheater mit Freiluftkino angelegt. Der daran anschließende, mit Weinreben gestaltete Grünraum erstreckt sich bis zu den Landesbühnen, davor ein Stadtplatz, der korrespondierend auf beiden Seiten der Meißner Straße angelegt wird. Gegenüber dem Weißen Roß ist ein Wasserspielplatz vorgesehen und ein Stadtplatz, der in der Visualisierung nahtlos in sein Gegenstück vor dem Weißen Roß übergeht. Dabei verschwindet der motorisierte Verkehr fast vollständig, der Plan zeigt eine fast vollständige Verschmelzung der Fahrbahnen mit der Platzfläche an. Gegenüber dem Grünraum werden südlich der Meißner Straße ein Kulturzentrum sowie ein Studentenwohnheim und ein Jugendclub angesiedelt, die eine „Neue Mitte“ bilden. Entlang dem Moritz-Gart-Steg wird die vorhandene Grünfläche nur extensiv genutzt und vorwiegend dem Obst- und Gartenbau gewidmet. 

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Arbeit 015

URBAN FARMING entlang der Meißner Straße

Die Analyse bemerkt an der Meißner Straßen zwei Dinge: viele „ungenutzte“, der Öffentlichkeit nicht zugängliche und „leerstehende“ Flächen entlang der Straße, sowie ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen im weiteren Stadtgebiet. Im Westen der Stadt liegen diese auch direkt an der Meißner Straße (wobei nicht wenige dieser Flächen tatsächlich private Gärten sind, aber auch Parkplätze). Durch modular aufgebaute Laubengänge entlang der Meißner Straße sollen die beiden Potentiale, Landwirtschaft und Flächen an der Meißner Straße, zusammengeführt werden. In erster Linie sollen hier Produkte der örtlichen Landwirtschaft bzw. aus „Urban Farming“ verkauft werden („Verkaufs-Modus“). Man kann in diesen Objekten aber auch auf Bänken ausruhen oder spielen. An vier Schwerpunkten wird das Konzept mittels Grundriss und Axonometrie vertieft: Westlich Wackerbarth ein „Landwirtschaftliches Anbau-Erlebnisgebiet“; ein „Freizeitaktivitätsbereich“ gegenüber dem Bahnhofsgebäude Kötzschenbroda, zwischen Gleisen und Meißner Straße; hier werden die verwendeten Module zu einer Querung der Straße zusammengesetzt; ein „Freizeitraum“ zwischen Landesbühnen und Schmalspurbahn, der sich mittels einer Querung bis auf die andere Straßenseite erstreckt und in den verwendeten Modulen alle genannten Funktionen aufnimmt; und schließlich ein „Landwirtschaftliches Anbau- und Verkaufsmischgebiet“ auf dem Parkgelände der Villa Kolbe an der Zinzendorfstraße. Visualisierungen veranschaulichen ausgewählte Situationen.

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Arbeit 017

Lößnitzer Chaussee – Grünes Band der Identität

Unter den Rubriken Kultur & Identität, Aktion & Bewegung und Erholung & Aufenthalt führt die grafisch aufwändige und ansprechende Analyse ein Dutzend Problem-Lösungs-Paare auf. Im Wesentlichen werden dabei Mängel aufgezählt, denen abgeholfen werden soll. So fehlt eine positive Prägung der Meißner Straße durch die identitätsprägenden Elemente der Stadt, gemeint sind damit die touristisch bekannten Wahrzeichen, aber auch die ortsbildprägenden Gewässer und Grünräume. Hinzu kommt, dass die Straße weder eine attraktive Gestaltung noch Nutzung aufweist und insgesamt zu wenig Straßengrün besitzt. Der ÖPNV lässt zu wünschen übrig, ebenso die Möglichkeit sportlicher und spielerischer Betätigung. Programmatisch wird die Meißner Straße deshalb in „Lößnitzer Chaussee“ umbenannt, und damit der hervorstechende Ansatz benannt, neben den beiden anderen Ansätzen, den „Chausseeterrassen“, die an mehreren Orten die Straße säumen, und den Start- und Endpunkten von Wanderrouten. Eine durchgängige Querschnittsanalyse der gesamten Meißner Straße bildet die Grundlage für einen Umbau, der mit einer baumgesäumten Chaussee den historischen Ursprung der Straße heraufbeschwört. Dabei wird mit zehn Querschnittsentwürfen auf den verfügbaren Raum eingegangen, wobei sich in den meisten Fällen Kraftfahrzeuge und Straßenbahn dieselbe Fahrbahn teilen und der Radweg einseitig als Zweirichtungsradweg angelegt wird. Beide Lösungen haben die bekannten Nachteile. Als Vertiefungsbereich wurde der Raum beiderseits der Meißner Straße bei den Landesbühnen gewählt. Die eingangs genannten drei Rubriken sind hier alle thematisch vertreten und werden im Wesentlichen auf den Freiflächen und Parkplätzen entwickelt. Hochbaulich liegt der Schwerpunkt in einem symmetrisch angeordneten Ensemble dreier Neubauten, die Einzelhandel, Gastronomie und eine Bibliothek aufnehmen.

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Arbeit 018

Die Brücke an der Kreuzung

Die Problemlage wird in der langen Straße ohne ausgeprägte Merkmale ausgemacht, im Mangel an öffentlichen Räumen und in der fehlenden Verbindung zu den Sehenswürdigkeiten. Positiv wird das grüne Umfeld unmittelbar an der Meißner Straße gesehen. Programmatisch wird daraus geschlossen, die lokale Identität zu stärken, ungenutzte Freiflächen zu verwenden und die grüne Umgebung möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Meißner Straße soll wie eine Melodie, die abgespielt wird, erfahrbar sein. Drei Stellen werden dafür schwerpunktmäßig bearbeitet. Das Stück Autobahn am Stadtausgang nach Dresden soll zu einer „städtebaulichen Brücke“ werden, indem der Raum unter der Brücke und die Brachfläche davor für junge sportliche Nutzungen vorgesehen werden. Zwischen Landesbühnen und Lößnitzstadion werden verschiedene Bereiche durch eine lange, gekurvte Brücke miteinander verbunden, wo auf den Freiräumen Grünflächen sowie Spiel- und Sportplätze angelegt werden. Östlich der Cossebauder Straße im Westen Radebeul überspannen zwei bepflanzte Grünbrücken die Bahngleise und die Meißner Straße und verbinden dadurch vorhandene Grünräume. 

018

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Preisgericht

 

Das Preisgericht wird vom Ersten Bürgermeister als Beigeordnetem für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Radebeul berufen. Die Fachjury besteht aus fünf Fachpreisrichtern und mindestens einem Vertreter. Weiterhin werden Sachpreisrichter ohne Stimmrecht berufen. Zur Jurysitzung können weitere Sachverständige oder Gäste vom Auslober geladen werden.

 

Fachpreisrichter

  • Daniel Eichenberg, Architekt (Mitarbeiter von Sauerbruch Hutton, MVRDV, aktuell Staab Architekten)

  • Prof. Dr. Susanne Hauser, Kunst- und Kulturgeschichte im Studiengang Architektur, Universität der Künste Berlin

  • James Miller Stevens, Stadtplaner, Stadt Land Fluss, Berlin

  • Heike Roos, Stadtplanerin und Landschaftsarchitektin, RoosGrün, Weimar

  • Prof. Annegret Stöcker, QUERFELDEINS Landschaft Städtebau Architektur, Dresden

 

Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter

  • Thomas Scharrer, SAI Scharrer Architekten + Ingenieure, Radebeul

Sachpreisrichter 

  • Dr. Grit Heinrich, erste Stellvertreterin des Vorsitzenden, verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul e.v. 

  • Dr. Jörg Müller, Erster Bürgermeister der Großen Kreisstadt Radebeul

  • Dr. Michael Steinbusch, Stadtentwicklungsamt, Große Kreisstadt Radebeul

 

 

 

Fragen und Antworten zum Ideenwettbewerbsthema 2023

Gibt es eine Kartierung oder Auflistung aller kommunalen Grundstücke in Radebeul? Gibt es für die große, an die Meißener Straße grenzende Brachfläche nahe S-Bahnhof Weintraube schon konkretere Planungen seitens der Stadt?

Die Brachfläche zwischen Meißner Straße und Bahndamm, gegenüber der Villa mit der Hausnummer 178, gehört zum größten Teil der Stadt. Im Vorentwurf zur 1. FNP-Fortschreibung von 2022 erkennt man in der südlichen Hälfte an der Bahn einen Sportplatz, in der nördlichen an der Meißner Straße eine Gewerbefläche. Von beiden Informationen kann man sich in einem Ideenwettbewerb aber freimachen. Der Auslobung geht es darum, eine Idee für die ganze Meißner Straße zu entwickeln, und sie dann in der Vertiefung zu zeigen, auch an mehreren Stellen. Die Gesamtidee sticht dann die Restriktionen, die sich an der jeweiligen Stelle eruieren ließen.

Solche Fragen sind aber berechtigt, weil es jedem selbst überlassen ist, wie weit er Vorgaben als Teil seiner Idee aufnimmt oder im Gegenteil, sie übergeht. Hierfür eine eigene Balance zu finden, macht die Qualität einer Arbeit mit aus. Eine Wettbewerbsidee muss nicht davon ausgehen, dass die Stadt sie dann umsetzt. Ideen können z.B. auch von Privatleuten aufgegriffen werden, oder in anderer Weise am Markt sich etablieren, oder in die Bauleitplanung bzw. in eine informelle Planung Eingang finden. Wir können eine Gesamtsicht der Grundstücke in städtischem Besitz nicht herausgeben. Das wäre aber aus den genannten Gründen auch keine wichtige Information. Wenn eine starke Idee entsteht, die einer Festlegung im FNP widerspricht, dann bleibt es dennoch eine starke Idee.

In der Auslobung ist von Abschnitten oder Bereichen die Rede, in die die Meißner Straße sich gliedert. Wie ist damit umzugehen?

Die Gliederung in Bereiche ist eine Analysemethode, die man auf verschiedene Weise vornehmen kann. Dabei sollte das „innere Bild“ der Stadt auf S. 12 der Auslobung sorgfältig zur Kenntnis genommen werden, denn es gibt die Grundstruktur der Stadt wieder. Siehe auch S. 22 „Was zu beachten ist“. In einem Ideenwettbewerb wäre es letztlich aber möglich, dies alles zu Kenntnis zu nehmen und dann doch etwas vorzuschlagen, das unabhängig von einer solchen Gliederung funktioniert. Man muss sich das so vorstellen, dass dafür eine hohe Hürde zu überwinden wäre, und man muss sich fragen, ob die Idee das leistet. Wenn ja, dann gut.

Kann man die Freiflächen in Radebeul beplanen?

Die Nachfrage ist vor allem beim Wohnen so groß, dass die Stadt alle Freiflächen in kurzer Zeit beplanen und bebauen könnte. Damit würde überwiegend einer Stadtfluchttendenz aus Dresden nachgegeben, was regionalplanerisch nicht sinnvoll ist. Auch aus anderen Gründen sollen die Freiflächen erhalten bleiben, so sind dort z.B. Gartenbaubetriebe, die als Teil der Wirtschaft erhalten bleiben sollen. Auch spielen klimatische Überlegungen eine Rolle. Dies bedeutet aber nicht, dass unbebauten Grundstücke und Brachflächen im Ortszusammenhang generell nicht bebaut werden dürften. Nicht Wohn-, sondern Gewerbeflächenentwicklung ist aktuell das größere Thema. Auch ist der Blick auf die expandierende Chipindustrie in Dresden interessant.

Wie steht es um die Pendlerverflechtungen?

Radebeul ist nicht nur Wohnort, sondern auch Arbeitsort. Es gibt rund 14 Tsd. Haushalte und rund 13 Tsd. Arbeitsplätze in Radebeul. Zum Pendel-Magneten Dresden besteht ein ausgewogenes Zahlenverhältnis, wobei früher das Pendlersaldo auf Radebeuler Seite lag, heute auf Dresdner Seite: https://www.dresden.de/media/pdf/statistik/Statistik_4210_Pendler_Umland.pdf

Wie frei kann man mit der verkehrlichen Rolle der Meißner Straße umgehen?

Im Raum zwischen Elbe und Weinbergen ist die Meißner Straße als Hauptverkehrsstraße ohne Alternative, erst recht für den Schwerlastverkehr. Der Verkehr wird immer einen großen Anteil dort haben müssen. Die Prognose ist allerdings so, dass der Verkehr in Teilabschnitten zumindest nicht steigen wird.

Die Straße und auch die Gehwege zeigen sehr unterschiedliche Qualität beim Erhaltungszustand. Woran liegt das?

Die Meißner Straße wird schrittweise saniert. Wegen ihrer Einwohnerzahl von > 30 Tsd. ist die Stadt Radebeul selbst der Baulastträger und muss dieses Vorhaben schrittweise durchführen. Als nächstes ist der Abschnitt zwischen Gleisschleife (Schillerstraße) und Eduard-Bilz-Straße an der Reihe.

Wo liegt das Durchschnittsalter?

Bei 46 Jahren, steigend. Dessen ungeachtet sind Orte für Jugendliche auf jeden Fall ein Thema in Radebeul.

Abgesehen davon, dass dies ein Ideen- und kein Realisierungswettbewerb ist: In welchem Zeithorizont kann man die Ideen ansiedeln?

Es kann bei Ideen durchaus auch darum gehen, einen langen Zeithorizont von vielleicht 30 Jahren ins Auge zu fassen, und eine allmähliche Entwicklung. Diese könnte immer dann den nächsten Schritt machen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, wenn an den neuralgischen Stellen abgerissen, verkauft, gebaut oder saniert wird.

Ortsbegehung und Symposium am 26. April 2023 in Radebeul

 

  • 09:30 Start am S-Bahnhof Dresden-Trachau, Ausgang Leipziger Straße
  • Wanderung entlang der Meißner Straße bis Stadtgrenze Coswig, Länge ca. 9 km
  • Rückfahrt mit der Straßenbahn entlang der Meißner Straße bis Hauptstraße
  • kurzer Fußweg zum Rathaus
  • 13:00 Imbiss und Symposium im historischen Ratssaal
  • 16:00 Ende der Veranstaltung

 

Anmeldung ab 16. Januar 2023, keine Frist

 

Für die Teilnahme am Wettbewerb ist eine Anmeldung erforderlich. Diese muss per Email oder per Brief an den  Auslober unter Angabe von Name, Wohnort, Emailadresse, Hochschule und Fachrichtung erfolgen. Eine unterschriebenen Datenschutzerklärung jedes Teilnehmers ist der Anmeldung beizulegen. Absolventen geben bitte das Datum ihres Hochschulabschlusses an.

Für die Benutzung der Vektordaten ist die Datenschutzerklärung der Anmeldung unterschrieben beizufügen. 

Jeder Wettbewerbsteilnehmer bzw. jede Arbeitsgruppe (max. 4 Teilnehmer) erhält nach erfolgter Anmeldung per Email ein Passwort für den geschützten Downloadbereich. Dort stehen die Plangrundlagen als Vektordaten in den Formaten DXF und PDF zur Verfügung.

Es gibt keinen Anmeldeschluss.

 

Offizieller Starttermin, Bereitstellung der Wettbewerbsunterlagen

 

03. April 2023

 

Abgabe der Wettbewerbsarbeiten

 

bis 01. September 2023, 12.00 Uhr

Kontakt

Stadtentwicklungsamt - Zillerpreis
Ansprechpartner: Herr Dr. Steinbusch
Pestalozzistraße 8
01445 Radebeul
0351 8311-956

Teilnehmerzahlen

66 angemeldete Teilnehmer
35 angemeldete Beiträge
18 eingereichte Beiträge
Ergebnisse in den Medien

 

>> baunetz.de