Sanierungsgebiet "Kötzschenbroda" (abgeschlossen)

Wohnen am Weinberg
Sanierungsgebiet West
Dächer
Sanierungsgebiet Ost

Sanierungsgebiet "Kötzschenbroda" (abgeschlossen)

Mit der Aufhebung der Sanierungssatzung für das Sanierungsgebiet "Kötzschenbroda" zum 01. Juli 2012 endete die 20-jährige intensive Sanierungstätigkeit in Altkötzschenbroda.

Das Leitbild der Sanierungsdurchführung in Altkötzschenbroda lautete: Erhalt des historischen Angerdorfes sowie dessen Wiederbelebung als Wohn- und Geschäftsstandort mit hoher Lebensqualität.


Das Sanierungsgebiet "Kötzschenbroda" in Zahlen:

  • förmlich festgelegt: 01. März 1994
    klassisches Verfahren
  • erste Erweiterung: 01. Dezember 2000
  • zweite Erweiterung: 01. Mai 2004
  • aufgehoben: 01. Juli 2012
  • Größe: 22,23 ha
  • Durchführungszeitraum: 1994 - 2012
  • Gesamtförderrahmen: 9.433.000 € (je 1/3 Bundes-, Landes- und städtische Mittel), davon
    • ca. 5,89 Mio. Euro für die öffentliche Infrastruktur bzw. den Gemeinbedarf
    • ca. 3,54 Mio. Euro für private Grundstücke

Rückblick auf die Entwicklung des Sanierungsgebietes 

Am 15.10.1990 beschloss der Stadtrat, Vorbereitende Untersuchungen zur Sanierung einzuleiten. Dabei erstreckte sich das zu untersuchende Gebiet vom östlichen Dorfanger mit Oberschänke und Friedenskirche bis zum ehemaligen Hirtenhaus am westlichen Ende und der Kötitzer Straße, Elbstraße und Uferstraße bis hinunter zur Elbe und Dampfschiffanlegestelle.

Aus einer umfangreichen Bestandsanalyse, u.a. zu Bauzuständen und Baustruktur der Gebäude, der Eigentumsverhältnisse, Einwohnerdichte und Sozialstruktur sowie den Qualitäten und Mängeln des städtebaulichen Raumes wurden Ziele zur Sanierung abgeleitet. 

Im Mittelpunkt sollte die Modernisierung der vorhandenen Gebäude, ein schonender Umgang mit der historischen Bausubstanz und die Beseitigung der funktionellen Defizite stehen.

Am 01.03.1994 erfolgte dann die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Radebeul-Kötzschenbroda.

Mit dem Beschluss wurden die folgenden übergeordneten Ziele gesetzt:

  • Erhaltung der städtebaulichen bzw. dörflichen Struktur sowie der kulturhistorisch wertvollen Bausubstanz
  • Erneuerung von erhaltenswerten Gebäuden, der Verkehrsanlagen und Anlagen zur stadttechnischen Ver- und Entsorgung
  • Verbesserung der Wohnverhältnisse
  • Modernisierung von Wohnungen sowie Einrichtungen des Gemeinbedarfes und der Infrastruktur
  • Ergänzung von Frei- und Grünflächen sowie Verkehrseinrichtungen, insbesondere für ruhenden Verkehr

Im Jahr 1997 wurde das Erneuerungskonzept für das Sanierungsgebiet fortgeschrieben. Besondere Entwicklungsziele:

  • Städtebauliche Strukturen und schützenswerte Bausubstanz erhalten
  • Wirtschafts- und Gewerbestrukturen erneuern
  • Betroffene anleiten und unterstützen

sowie konkrete Entwicklungsziele für verschiedene Teilbereiche wurden beschlossen.

Auf der Grundlage des Neuordnungskonzeptes begann ein beispielhafter Prozess der Stadtsanierung. Durch umfangreiche Instandsetzungen und Modernisierungen, Beseitigung von ruinöser Bebauung und störenden Nebengebäuden wurden im Kern von Kötzschenbroda die alten Baustrukturen erhalten.

Der Dorfanger und der Kirchplatz als öffentliche Stadträume wurden neu gestaltet. Es wurden Nutzungskonflikte beseitigt, u.a. durch die Auslagerung störender Gewerbebetriebe, welche das Ortsbild erheblich beeinträchtigten. Auch Umweltschäden durch Bodenkontaminationen eines besonders belastenden Textilreinigungsbetriebes konnten beseitigt werden.

Die soziale Infrastruktur wurde durch die Ansiedlung mehrerer Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen erheblich verbessert. Der Kindergarten, die Familieninitative e.V. mit Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus, das Kulturamt mit Stadtgalerie, städtischer Kunstsammlung und Heimatstube Kötzschenbroda sowie das Pfarrhaus und Kirchgebäude mit dem wieder begehbaren Kirchturm sind heute wichtige Teile des aktiven öffentlichen Lebens in Altkötzschenbroda.

Heute ist der Dorfanger Altkötzschenbroda ein moderner und funktionsfähiger Wohn- und Geschäftsstandort und bietet seinen Besuchern einen touristisch interessanten Anziehungspunkt.

Die Sanierungsziele - Modernisierung und Instandsetzung und der gebietstypischen, insbesondere der denkmalgeschützten Bausubstanz, funktionellen Aufwertung des Bereiches und Ansiedelung von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen, konnten hier erfolgreich verwirklicht werden.

Kontakt

Sachbereich Stadtsanierung
Frau Schöniger
Pestalozzistraße 8
01445 Radebeul
0351 8311-953