2016/17

Sanierungsgebiet West
Meißner Straße
Schillerschule alt und neu

Wohngebiet Kötitzer Straße – Wohnen der Zukunft

Wettbewerbsthema 2017

Gegenstand des Wettbewerbes ist die Erarbeitung einer städtebaulichen, freiraumplanerischen und architektonischen Konzeption für die Weiterentwicklung des Gebiets zu einem lebendigen urbanen Quartier mit einem attraktiven Wohn- und Freiflächenangebot für eine breite Nutzergruppe. Es sollen Entwurfsvorschläge ausgearbeitet werden, wie die bebauten Bereiche des Wettbewerbsgebiets durch gezielte Eingriffe aktuellen und zukünftigen Anforderungen angepasst werden können. Für den unbebauten Bereich soll ein abschnittsweise realisierbares Entwicklungskonzept für Geschosswohnungsbau unter den Prämissen einer bezahlbaren und nachhaltigen städtebaulichen Qualität entwickelt werden. Eine räumliche und gestalterische Identität soll gestärkt bzw. geschaffen werden und zur zukunftsfähigen Aufwertung der bisher eher gesichtslosen Baustrukturen und zur Verbindung zwischen Bestands- und Neubaugebiet beitragen.

 

Wettbewerbsgebiet 2017

Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im Bereich der Elbaue im Westteil der Stadt im Einzugsbereich des Stadtzentrums Radebeul-West. Das Gebiet gliedert sich in einen bebauten Abschnitt mit Gebäuden vorwiegend in Zeilenbauweise und eine Fläche von ca. 5 ha, die zur Neubebauung vorgesehen ist. Zwischen 1960 und Mitte der 1990er Jahre wurden Wohnungen für die heute ca. 1.200 Bewohner errichtet. Das Plangebiet weist in seinen bebauten Teilen eine ausgesprochene Monostruktur auf, da weder öffentliche und soziale noch Versorgungseinrichtungen vorhanden sind. Die reichlich vorhandenen Grünräume sind gepflegt, entsprechen aber nicht den Anforderungen an attraktive Aufenthalts- und Begegnungsräume. Das Gebiet hat eine Ost-West-Ausdehnung von ca. 650m, bis zum westlichen Stadtzentrum sind es 350m. Obwohl die Elbe in 200 m Entfernung fließt, besteht keine direkte landschaftliche Verbindung, ein Gewerbestandort bildet eine Barriere.

Preisgericht 2017

Fachpreisrichter:

  • Prof. Dr. h.c. Thomas Albrecht, Architekt, Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht GmbH, Berlin, München - Vorsitzender des Preisgerichts
  • Prof. Dorothea Becker, Architektin und Stadtplanerin, h.e.i.z.Haus Architektur.Stadtplanung Partnerschaft mbH, Dresden
  • Dipl.-Ing. Amandus Sattler, Architekt, Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH, München

 

Stellvertretender Fachpreisrichter:

Dipl.-Ing. Frank Mehnert, Architekt, aT2 architektur TRAGWERK, Radebeul

 

Sachpreisrichter:

  • Ruth Witschorek, Geschäftsführerin, Besitzgesellschaft der Stadt Radebeul mbH
  • Michael Zenker, Technischer Vorstand, Wohnungsgenossenschaft „Lößnitz“ eG
  • Dr. Jens Baumann, Vorsitzender, verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul e.v.
  • Dr. Jörg Müller, Erster Bürgermeister, Stadtverwaltung Radebeul
  • Preisträgerarbeit 2017

Preisträger

Dominik Bischler, Hochschule RheinMain

Die Siegerarbeit überzeugte die Jury vor allem durch die unaufgeregte Weiterführung des städtebaulichen Systems. Die Neubauten knüpfen an die vorhandene Blockstruktur an, dadurch wirkt das neue Quartier als Einheit und verschmilzt mit der Stadtfläche. Neue Häuser sind an den vorhandenen Straßen ausgerichtet. Daraus entstehen nicht-orthogonale Blöcke, die eine Vielfalt von Nutzungen ermöglichen. Diese Struktur bietet gleichzeitig Offenheit und eine gute Ausnutzung des vorhandenen Bauplatzes. Eine zusätzliche Wegeführung, mittig im Bebauungsgebiet, endet an einem trapezförmigen Platz und trägt zu einer guten inneren Erschließung des Quartiers bei. Überzeugen konnte auch das Konzept zur Verbesserung der bestehenden Bebauung. Holzkonstruktionen, über die gesamte Hausbreite den Gebäuden vorgestellt, bieten den Wohnungen zusätzlichen Freiraum. Dieses Konzept ist in Innen- und Außenperspektiven nachgewiesen und wurde durch die Jury als technisch gut überlegt bewertet. Die moderne Verwendung von Holz als sichtbares Material im Roh- und Ausbau wird gewürdigt als: „… die Weiterführung des Gedankens, wie ein modernes, städtebaulich und architektonisch herausragendes, naturnahes Radebeul in den nächsten Jahrzehnten vorstellbar ist“.

Broschüre

In der Broschüre Architekturwettbewerbe 2017 der Schriftenreihe „Planen und Bauen in Radebeul“ wird der Moritz-Ziller-Preis 2017 umfassend dargestellt. Aufgabe und Gebiet des Wettbewerbs sowie das Verfahren und die Preisverleihung werden beschrieben und die Arbeiten des Preisträgers sowie der anderen Teilnehmer präsentiert.