Blick auf Radebeul
Rathaus
Altkötzschenbroda

Prodej bývalého hostince Serkowitz - pozemek 32 v okrese Serkowitz


(a) Zuständigkeit:
Gemäß § 8 Abs. 2 Ziffer 7 der Hauptsatzung ist grundsätzlich der Verwaltungs- und Finanz-
ausschuss für Grundstücksveräußerungen mit einem Höchstbetrag von 375.000 EUR zu-
ständig. Diese Wertgrenze wird vorliegend zwar nicht erreicht. Es handelt sich jedoch um ein
Grundstück mit hoher denkmalpflegerischer und kommunalpolitischer Bedeutung, so dass
ausnahmsweise dennoch die Zuständigkeit des Stadtrates nach § 28 Abs. 1 SächsGemO
geboten erscheint.
(b) Inhaltliche
Der ehemalige Gasthof Serkowitz, heute postalisch Kötzschenbrodaer Straße 39, ist einer
der ältesten Gasthöfe der Lößnitz. Er wurde als erster der Region urkundlich im Jahre 1337
erwähnt. 1862 erwarb Friedrich August Huhle das Anwesen, ließ in der Folge die alten Ge-
bäude abbrechen und das jetzige Gasthaus in massiver Bauweise neu errichten (Schluss-
stein von 1869). 1877 erfolgte der Anbau des großen Saals, der 1899 noch vergrößert wur-
de. Das Objekt steht unter Denkmalschutz.
Die Große Kreisstadt Radebeul ist seit 2008 Eigentümer des Grundstücks. Ziel des Erwerbs
war die vorübergehende eigentumsrechtliche Sicherung. Seit 2012 ist Herr Reinhard Zabka
Mieter des Objekts. Der Mietzweck beinhaltet die Einlagerung von Museumsgut und die
Möglichkeit, die Flächen im Erdgeschoss als provisorisches Museum herzurichten und der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im Rahmen einer Notsicherung des Gebäudes wurde ab 2012 die Dachhaut einschließlich
Regenrinnen und Fallrohren durch die Stadt erneuert. 2020 wurde ebenfalls durch die Stadt
die Elektroinstallation als Aufputzvariante in minimaler Form vollständig erneuert. Dabei wur-
de nur das Erdgeschoss neu angeschlossen. Ebenso wurde der Blitzschutz erneuert.
Ein Bauzustandsgutachten vom 15.10.2020 (Auszug Anlage 3) ermittelte für die notwendige
umfassende Sanierung Gesamtkosten in Höhe von rund 3,5 Mio. EUR brutto. Fraglich war
nun, ob die Stadt diese Summe für eine Sanierung zur Verfügung stellen kann oder ob der
Verkauf der Immobilie die zukunftsfähigere Lösung darstellt. Um diese Entscheidung treffen
zu können, wurde das Verkehrswertgutachten erneuert. Dieses weist mit Datum vom
03.05.2021 (Auszug Anlage 2) einen Verkehrswert von 310.000 EUR für das gesamte Ob-
jekt aus. Es wurde dabei gutachterlich eingeschätzt, dass das Gebäude selbst aufgrund des
hohen Sanierungsaufwandes keinen Wert mehr hat. Der Wert des Gesamtobjekts ermittelt
sich laut Gutachterin daher allein aufgrund des Bodenwertes.
Im Frühjahr 2022 wurde in Abstimmung mit den Stadtratsgremien entschieden, den Verkauf
des Gasthofs mittels öffentlichem Bieterverfahren voranzutreiben. Bei der ersten Ausschrei-
bung von Juli bis September 2022 wurde lediglich von Herrn Frieling ein Gebot abgegeben.
Es beinhaltete den geforderten Kaufpreis von 310.000 EUR. Die in der Ausschreibung gefor-
derte Sanierungsverpflichtung wurde von Herrn Frieling abgelehnt. Das Angebot erfüllte so-
mit nicht die Ausschreibungsbedingungen und wurde zurückgewiesen. Von Dezember 2022
bis März 2023 erfolgte eine zweite Ausschreibung mit den gleichen Bedingungen wie zuvor.
Auch hier wurde lediglich von Herrn Frieling ein Gebot abgegeben. Er plant die Weiternut-
zung des Gasthofes „im Rahmen einer Stiftung als Zentrum für freie Künstler und Kunst zu
erhalten, sowie dem derzeit dort befindlichen Lügenmuseum eine dauerhafte Bleibe zu er-
möglichen“. Der geforderte Kaufpreis in Höhe von 310.000 EUR wurde geboten. Das Gebot
gilt jedoch ausdrücklich „OHNE Bereitschaft der Übernahme irgendwelcher Verpflichtungen
bzw. auflösender Bedingungen“. Das Gebot wurde ebenfalls zurückgewiesen.
Nach der wiederholten Ausschreibung war erkennbar, dass die Stadt bei der aktuellen Markt-
lage und wohl auch perspektivisch kein anderweitiges Gebot erhalten wird, dass alle Anfor-
derungen erfüllt. Um den Rahmen der möglichen Bieter zu erhöhen, erfolgte eine dritte Aus-

Beschluss:


Der Stadtrat beschließt den Verkauf des ehemaligen Gasthofes Serkowitz, Flurstück 32 der
Gemarkung Serkowitz (1.060 m2) – Übersichtsplan Anlage 1 - zum Preis von 310.000 Euro
an Herrn Wilhelm Ruprecht Frieling entsprechend seines Gebotes (Anlage 4) mit folgenden
Maßgaben:
- Ein Vorkaufsrecht für alle Veräußerungsvorgänge zugunsten der Stadt Radebeul
wird im Grundbuch gesichert.
- Eine etwaige perspektivische Bezuschussung durch die Stadt für bauliche Erhal-
tungs-, Sanierungs- oder Instandsetzungsmaßnahmen des Verkaufsobjektes
(Grundstück und Gebäude) ist ausgeschlossen.




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Beratungsfolge:

    SR 38/23-19/24
  • 18.10.2023 - SR - Entscheidung

Anlagen