Kultur trifft Gewerbe – Umfeld von Schloss Wackerbarth
Wettbewerbsthema und Wettbewerbsgebiet 2020
Radebeul, geprägt durch die historische Weinbautradition, ist zugleich ein wichtiger Industrie-
und Gewerbestandort. Im Spannungsfeld der Ansiedlung von Handels- und Gewerbeansiedlungen steht auch das Umfeld von Schloss Wackerbarth. Bisher von großflächigen Neuansiedlungen sowohl von Wohn- als auch Gewerbebauten freigehalten, ist das südlich von Wackerbarth gelegene Areal zwischen Bahnlinie und Meißner Straße eine der wenigen noch vorhandenen Flächen für potentielle Neuansiedlungen.
Gesucht wurden tragfähige Ideen zur Organisation und Gestaltung des Wettbewerbsgebietes, die hohe städtebauliche, hochbauliche und freiraumplanerische Ansprüche formulieren und zwischen den bestehenden konträren Funktionen vermitteln. Durch eine funktionale und gestalterische Aufwertung sollte das Gebiet gestärkt und passende Nutzungen mit möglichst hoher Gestaltqualität ergänzt werden. Die wertvollen historischen Strukturen sollten herausgearbeitet und weiterentwickelt werden. Ziel war es, die vorhandenen Flächen zukunftsfähig zu gestalten, ohne dabei die Identität von Schloss Wackerbarth und Umgebung zu beeinträchtigen.
Preisgericht
Fachpreisrichter:
- Prof. Martin zur Nedden, HTWK Leipzig - Stadtentwicklung und Regionalplanung
- Prof. Dr. Matthias Höhne, Höhne Fitschen + Partner Architekten, Dresden
- Till Rehwaldt, Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
Stellvertretender Fachpreisrichter:
Thomas Scharrer, SAI Scharrer Architekten + Ingenieure, Radebeul
Sachpreisrichter:
- Stefan Weber, Vorstandsvorsitzender, Sächsische Aufbaubank – Förderbank –
- Sonja Schilg, Geschäftsführerin, Sächsisches Staatsweingut GmbH Schloss Wackerbarth
- Dr. Jens Baumann, Vorsitzender, verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul e.v.
- Dr. Jörg Müller, Erster Bürgermeister, Stadtverwaltung Radebeul
Preisträger
Gregor Honold, Student der Architektur, TU Dresden
Die Siegerarbeit „Gewerbe – Park“ schlägt eine grundlegende und sinnvolle Nutzungsverteilung auf dem südlichen und nördlichen Wettbewerbsgelände vor. Diese ist so flexibel und offen angelegt, dass Anpassungen im Verlauf eines längeren Realisierungszeitraums leicht möglich wären, ohne die Grundzüge der Planungen in Frage zu stellen. Dabei verwebt ein durchdachtes Wegenetz die in Körnigkeit und Dimension an den Bestand angepassten Nutzungsflächen. Durch die Fortführung der horizontalen Wegeachse aus dem Schlossgarten sollen die Werkstätten zukünftig klar in das Schlossensemble eingebunden sein. Mittels einer Parallelstraße zur Meißner Straße werden kleinteilige Gewerbeflächen erzeugt, die sich in Richtung Wohngebiet schrittweise verkleinern. Die verdichtete Struktur fördert Synergien und vermeidet Flächenverschwendung. Als Ausgleich soll am Kopf des Gewerbeareals und gegenüber vom Schloss Wackerbarth ein großer Quartierpark mit Café entstehen, der zum Verweilen einlädt.
Broschüre
In der Broschüre Stadtgrün in Radebeul wird der Moritz-Ziller-Preis 2020 umfassend dargestellt. Aufgabe und Gebiet des Wettbewerbs sowie das Verfahren und die Preisverleihung werden beschrieben und die Arbeiten des Preisträgers sowie der anderen Teilnehmer präsentiert.