2013/14

Sanierungsgebiet West
Meißner Straße
Schillerschule alt und neu

Radebeul-Zitzschewig - Das Dorf in der Stadt

Wettbewerbsthema 2013/2014

Aufbauend auf dem mit großer Resonanz und Anerkennung in der Fachöffentlichkeit durchgeführten ersten Wettbewerb beinhaltet die aktuelle Auslobung wieder ein sehr interessantes und anspruchsvolles Thema zur Bearbeitung. Der Auslober hat sich zusammen mit dem für die inhaltliche Begleitung zuständigen Fachkuratorium für das Thema "Radebeul-Zitzschewig! Das Dorf in der Stadt" entschieden. Gegenstand des Wettbewerbes ist die Erarbeitung einer städtebaulichen, freiraumplanerischen und architektonischen Konzeption für die Weiterentwicklung des Ortsteils Radebeul-Zitzschewig. Es sollen Entwurfsvorschläge ausgearbeitet werden, wie die langsame aber stetige Entwicklung der Siedlung vor dem Hintergrund einer wachsenden Gesamtstadt behutsam und unter Berücksichtigung prägender historischer Siedlungs- und Freiraumstrukturen fortgeführt werden kann. Der Wettbewerb soll zu einer Auseinandersetzung mit dem Themengebiet historischer Siedlungskerne im urbanen Umfeld anregen und einen Beitrag zur aktuellen fachlichen Diskussion und Praxis liefern.

Flyer Zillerpreis 2013

Wettbewerbsgebiet 2013/2014

Der Ortsteil befindet sich am westlichen Stadtrand von Radebeul. Zitzschewig wurde erstmals 1366 urkundlich mit dem sorbischstämmigen Ortsnamen Czuczkewitz erwähnt. Kern der Siedlung ist ein historisches Rundlingsdorf und eine Dorf er weiterung entlang des ehemaligen Verbindungsweges zwischen Dresden und Meißen, die heute als Staatsstraße eine wichtige Verkehrsader im Elbtal darstellt. Spätere Siedlungserweiterungen präsentieren sich als eine Ansiedlung verschiedener Gebäudetypologien aus unter schied - lichen Entstehungszeiten die sich bis an die Ränder der zum Hochland übergehenden Weinberge erstrecken. Der anschließen de Landschaftsraum ist durch kleine landwirtschaftliche Betriebe geprägt. Den Schwerpunkt bildet der Weinanbau in Steilhanglagen. Aber auch die touristische Nutzung der reizvollen Kulturlandschaft durch Wanderwege und Aussichtspunkte gewinnt zu neh - mend an Bedeutung.

Fachjury 2013/2014

Die Fachjury wird vom Ersten Bürgermeister als Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Radebeul berufen. Sie besteht aus 3 Mitgliedern und einem Vertreter. Weiterhin werden drei Sachpreisrichter ohne Stimmrecht berufen.

Fachpreisrichter

   
Alf Furkert hänel furkert I architekten Dresden, Präsident Architektenkammer Sachsen
Dr. Gabriele Seelemann

fagus - FachGesellschaft fuer Umweltplanung und Stadtentwicklung mbH, Markkleeberg

Prof. Dr. Kurt Brey Architekt
Olaf Reiter Reiter Architekten Dresden

Sachpreisrichter

   
Katja Leiteritz verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul e.v.
Dr. Bernd Kastler

Weingut Kastler, Vorstand Weinbauverband Sachsen

Dr. Jörg Müller Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau

Preisverleihung am 27. Juni 2014

In einem festlichen Rahmen wurde am 27. Juni 2014 der Moritz-Ziller-Preis verliehen. Nachdem sich zahlreiche Besucher in der Ausstellung über die 18 Wettbewerbsarbeiten informiert hatten, wurde die eigentliche Veranstaltung zur Preisverleihung durch das Saxofon Ensemble der Musikschule des Landkreises Meißen eröffnet. Der Erste Bürgermeister Dr. Jörg Müller führte in die Veranstaltung ein und moderierte die Festveranstaltung. Anschließend informierte Holger Just als Vorsitzender des Fachkuratoriums über die Vorbereitung des Wettbewerbs. Der Festvortrag wurde von Hubert Nienhoff (gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner) zum Thema "Stadtentwicklung - wer baut uns eigentlich unsere Stadt?" mit spannenden Projekten aus China, Spanien, Stuttgart, Hamburg und Berlin gehalten. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Alf Furkert als Vorsitzender des Preisgerichts und Vorsitzender der Architektenkammer Sachsen. Mit der Gratulation des Preisträgers und Übergabe der Preisskulptur durch den Oberbürgermeister der Stadt Radebeul Bert Wendsche endete der offizielle Teil der Veranstaltung. 

Preisträger 2013/2014

Preisträger Falko Kubiziel (Technische Universität Dresden)

Der Verfasser hat ein Konzept erarbeitet und im Masterplan anschaulich dargestellt, welches auf der detaillierten Analyse des Ortes und der vorhandenen vielfältigen Funktionen aufbaut. Es werden der Wettbewerbsarbeit grundsätzliche Fragestellungen vorangestellt: Braucht Zitzschewig mehr oder anderen Freiraum? Ist der Erhalt der Grünräume, die mit dem Siedlungsgebiet so schön verwoben sind nicht wichtiger als bauliche Dichte zu erzeugen? Der Entschluss war: Es ist wichtiger dörfliche Strukturen und Qualitäten aufrecht zu erhalten und auch landwirtschaftlich genutzte Flächen als prägendes Element Zitzschewigs zu erhalten. Das Konzept zielt daher auf eine Erlebbarmachung der Strukturen von Weinbau, Grünland- und Weidewirtschaft, historischer Siedlungsstrukturen und Wanderrouten ab. Ziel ist die Herausarbeitung und Stärkung vorhandener Strukturen und Qualitäten. Dies erfolgt anschaulich und überzeugend durch die Darstellung von Schwerpunkten durch prägnante Symbole. Als besondere Orte wurden in erster Linie die Ortseingangssituationen aus verschieden Richtungen erkannt. Die Straßenbahnhaltestelle erhält auf Grund Ihrer Bedeutung für Einwohner und Besucher und ihrer zentralen Lage im Ort eine originelle Gestaltung und bietet Informationen zum Ortsteil. Weiteren "besonderen Orten" an Aussichtspunkten, Wegeverbindungen, Baudenkmalen und schönen landschaftlichen Gegebenheiten wurden Funktionen zugeordnet, die die Erlebbarkeit steigern und zum Aufenthalt animieren. So gibt es Spielelemente, Sitzmöglichkeiten und Orientierungshilfen, die dazu beitragen, schöne Orte auch zum Treffpunkt zu machen. Für die Meißner Straße werden Vorschläge für eine bessere Straßenraumgestaltung ausgearbeitet. Mehrere Verbindungswege sollen einen alleeartigen Charakter erhalten, damit wird eine deutlichere Gliederung des Landschaftsraumes sowie eine geschwindigkeitsdämpfende Wirkung auf den Straßenverkehr erwartet. Die konzeptionelle Ausarbeitung der drei Schwerpunktbereiche Meißner Straße, Tram-Station/Neue Mitte und Aussicht am Zechstein verdeutlicht einen sensiblen Umgang mit den Örtlichkeiten und schafft durch geringe punktuelle Aufwertung bzw. Ergänzung vorhandener Strukturen neue Qualitäten.

Download Presiträgerarbeit 2014

Broschüre

Die Broschüre zum zweiten Moritz-Ziller-Preis-Wettbewerb liegt nun in der Stadtverwaltung vor. Alle Informationen zum Wettbewerb, angefangen von der Vorstellung des Wettbewerbsgebietes bis hin zur Festveranstaltung zur Preisverleihung, sind in dieser Broschüre enthalten. Im zweiten Teil werden alle 18 Wettbewerbsarbeiten anhand einer textlichen Beschreibung und einiger Lageplan- sowie Bildausschnitte ausführlich dargestellt.