Förderzusage des Bundes für unser Stadtarchiv
Freitag, den 30.07.2021
Im Juli 2021 erreichte das Stadtarchiv Radebeul die Nachricht über eine Förderzusage des Bundes im Rahmen des „Digitalprogramms für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur – Wissenswandel“.
Die Leiterin des Stadtarchivs, Annette Karnatz erläutert den Hintergrund: „Vor über 20 Jahren haben wir – dem damaligen Stand der Technik entsprechend – unsere lokale Tagespresse über ein Förderprogramm des Freistaates Sachsen mikroverfilmen lassen. Damit konnten wir die Inhalte der wertvollen Zeitungsbestände vor dem Verlust retten und für eine Nutzung am Mikrofilmscanner im Stadtarchiv zur Verfügung stellen. Ausdrucke auf Papier waren damit ebenfalls möglich. Die Nutzungsfilme wurden im Laufe der Zeit brüchig, die Technik veraltete und eine komfortable Nutzung am PC war nicht mehr möglich. Die Originalzeitungen sind ebenfalls unter erschwerten Bedingungen nutzbar und der Erhaltungszustand verbietet diese Nutzung von selbst. Mikrofilmscanner werden nicht mehr hergestellt und deshalb mussten wir etwas tun“.
Ein kurzfristig ins Leben gerufenes Förderprogramm kam da genau richtig. „ Im Dezember 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – stellten den Antrag. Die Mikrofilme der lokalen Tagespresse werden digitalisiert, um eine künftige Nutzung über das Internet möglich zu machen. Die Kosten dafür übernimmt zu 90 % der Bund, was für unser Stadtarchiv von großem Vorteil ist und unseren Haushalt schont.“, freut sich die Stadtarchivarin.
Die konkreten Kostenangebote werden gerade eingeholt, welche sich aber über 10.000 € belaufen werden. Bei einer 90%igen Förderung ist die finanzielle Belastung für die Stadt Radebeul in einem vertretbaren Rahmen.
Jeder, der sich für Radebeuls Stadthistorie interessiert und erfahren will, „wie es wirklich war“, kann dann ganz bequem von zu Hause aus am heimischen PC die historischen Tageszeitungen (Kötzschenbrodaer Zeitung/General-Anzeiger 1865-1941, Radebeuler Tageblatt 1896-1943) einsehen.
Die regionale Sächsische Zeitung (Mikrofilme) wird ebenfalls digitalisiert, kann aber aus urheberrechtlichen Gründen nur im Stadtarchiv Radebeul im Lesesaal benutzt werden.
„Geplant ist auch, dass Nutzer ihre Forschungsergebnisse dem Stadtarchiv mitteilen. Das hätte einen wunderbaren Effekt, denn damit können mehr belegbare Fakten in die Archivdatenbank einfließen. Auch für Schülerprojekte im Rahmen der historischen Bildungsarbeit eröffnen sich hier große Möglichkeiten.“, zeigt Annette Karnatz künftige Möglichkeiten auf und ist auf die auf die Resonanz gespannt.