Rahmenplan Radebeul-Mitte

Stadtansicht
Stadtansicht 4

Rahmenplan Mitte und Städtebauliches Entwicklungskonzept beschlossen

Rahmenplan und SEKO

In seiner Sitzung vom 12.02.2025 hat der Stadtrat den Städtebaulichen Rahmenplan „Sportlich-kulturelle Mitte Radebeul" und zugleich das Städtebauliche Entwicklungskonzept (SEKO) „Radebeul Mitte“ beschlossen. In ihren inhaltlichen Aussagen überschneiden sich die beiden Dokumente in wesentlichen Teilen. Der Rahmenplan will das zukünftige Planen und Bauen koordinieren und in die Richtung einer „sportlich-kulturellen Mitte“ für Radebeul lenken. Er wird in Zukunft immer dann eine Rolle spielen, wenn in den einzelnen Teilabschnitten konkrete bauliche Maßnahmen geplant werden, für die er den „Rahmen“ bildet. Das SEKO ist ein Fördergebietskonzept und Teil eines Antrags auf Städtebauförderung im Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“. Für den Fall der Gewährung von Fördermitteln sollen damit in den nächsten 15 Jahren zahlreiche Einzelmaßnahmen des Rahmenplans finanziert werden.

Verkehrsuntersuchung Weintraubenstraße

In einem nächsten Schritt wird eine umfassende Verkehrsuntersuchung im Bereich der Weintraubenstraße durchgeführt. Es geht nicht nur darum, die vorhandenen Mängel beim Rad- und Fußverkehr zu beheben, sondern auch die Auswirkungen der Rahmenplanung auf das Gebiet zu untersuchen. Die entscheidenden Maßnahmen des Rahmenplans in verkehrlicher Hinsicht sind die Einrichtung einer sicheren Querung für Radfahrer und Fußgänger über die Weintraubenstraße, die Abbindung der Richard-Wagner-Straße von der Weintraubenstraße und die Anlage eines zentralen Parkplatzes zwischen Krokofit und Jugendherberge. Vor dem S-Bahn-Halt Weintraube soll ein Stadtplatz ohne Durchgangsverkehr entstehen. 

Erste Bürgerveranstaltung

In der ersten Bürgerveranstaltung am 10.12.2024 in der Aula des Lößnitzgymnasiums nahmen rund 60 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit wahr, sich über den Rahmenplan und das SEKO zu informieren und Stellung zu nehmen. Die Stellungnahmen wurden zusammen mit denjenigen der Träger öffentlicher Belange in das SEKO inhaltlich aufgenommen. Zu Änderungen am Rahmenplan haben diese jedoch nicht geführt, weil dieser vom Abstraktionsgrad her durch konkrete Einwände und Vorschläge noch nicht berührt ist. Diese werden jedoch bei den Umsetzungsplanungen zur Geltung gebracht werden. Im Kern besteht die Rahmenplanung in der Formulierung von Zielen, die immer so oder anders verwirklicht werden können. Sobald konkrete Planungen für die einzelnen Abschnitte des Rahmenplans in Gang kommen, werden die Bürger wieder informiert und beteiligt.

Städtebauliche Ziele

Der Rahmenplan entwickelt für die Radebeuler Mitte einen von Sport und Kultur geprägten Gebietscharakter. Damit werden bereits vorhandene Ansätze vor Ort aufgegriffen und weiterentwickelt. Andere, historisch bedingte Ansiedlungen pharmazeutischer und gewerblicher Art werden nicht weiterverfolgt, Brachflächen und leerstehende Gebäude den neuen Zielstellungen zugeführt. Das zuletzt von der Meda Pharma genutzte Laborgebäude wird zum Haus der Kultur und Geschichte umgebaut mit Stadtarchiv, Städtischer Kunstsammlung und Stadtgeschichtlicher Sammlung. Geografisch zwischen den beiden dicht bebauten historischen Stadtzentren der Stadt Radebeul gelegen, soll die Mitte ein von Grün geprägter Stadtteil bleiben und dies in noch höherem Maße werden. Zwar sieht der Plan auch Neubauten vor, und gehen zusätzliche Sportanlagen mit Flächenversiegelung einher, insgesamt werden die Grünflächen aber aufgewertet, durch Großgrün und Ausgleichsflächen ergänzt und für einen attraktiven Aufenthalt gestaltet. Ziel ist es nicht allein, mit neuen Sportanlagen dem dringenden Bedarf des Vereinssports zu entsprechen, es sollen auch öffentliche Grünflächen für die sportliche und erholsame Betätigung aller Stadtbewohner geschaffen werden. Die Grünflächen am Moritz-Garte-Steg werden besser mit dem Lößnitzgymnasium verbunden.

Eine neue Verbindung zwischen Ost und West

Das Plangebiet erstreckt sich zwischen Meißner Straße und Bahndamm in wechselnder Tiefe. Eine neu angelegte Fuß- und Radwegverbindung zwischen der Bernhard-Voß-Straße im Westen und der Steinbachstraße im Osten bildet das Rückgrat dieses zusammengesetzten Raums, der dadurch erstmals als Einheit erlebt werden kann. Während der neue Weg aus gesamtstädtischer Sicht einen Lückenschluss in der geplanten Radvorrangroute zwischen Ost und West vollzieht, wofür er sicher über die Weintraubenstraße geführt werden muss, erschließt er vor Ort die sportlichen und kulturellen Angebote nahe der Bahn und verbindet sie mit dem öffentlichen Nahverkehr wie auch untereinander. Die Frequentierung der Durchwegung macht das Gebiet zu einem öffentlichen Raum. Der ruhende Verkehr wird an wenigen Stellen gebündelt, um eine platzsparende Anordnung umzusetzen, Erweiterungsflächen freizumachen und Suchverkehr zu vermeiden. Die Richard-Wagner-Straße wird auf Höhe Krokofit für den Durchgangsverkehr gesperrt und auf dem neuen Parkplatz gewendet. Dadurch kann vor dem S-Bahn-Halt Radebeul-Weintraube ein neuer Stadtplatz als Entree in die Radebeuler Mitte entstehen. Hier soll zukünftig auch der Zugang zur Jugendherberge liegen.