"Wendeplastik" vor den Landesbühnen eingeweiht

Am Sonnabend, den 3. Oktober 2020 wurde anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen EInheit die Plastik "Wende" des Dresdner Bildhauers Reinhard Dietrich vor den Landesbühnen Sachsen enthüllt.

Der Lionsclub Radebeul hatte vorgeschlagen, eine Plastik des Dresdner Bildhauers  anzukaufen und im Bereich der Landesbühnen Sachsen/Skulpturenpark aufzustellen. Im 30. Jubiläumsjahr der Friedlichen Revolution und im 30. Jahr der Wiedervereinigung wird damit ein Zeichen im öffentlichen Raum gesetzt.

Zum Künstler:

Reinhard Dietrich war ein bedeutender, gegenständlicher Bildhauer, der zahlreiche Arbeiten, vor allem im nördlichen Raum der DDR schuf welche bis heute für Aufmerksamkeit durch ihre Qualität und ihren Ausdruck sorgen.

Reinhard Dietrich absolvierte von 1946 bis 1950 eine Holzbildhauerlehre in Wittenberg. Anschließend studierte er an der Fachschule für Holzkunst in Empfertshausen/Rhön und drei Jahre an der Fachschule für angewandte Kunst Leipzig. Von 1953 bis 1958 studierte Reinhard Dietrich an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Hier war er Schüler von Hans Steger und Walter Arnold. Er arbeitete in einer Ateliergemeinschaft mit Wieland Förster und war dann bis 1964 als freischaffender Bildhauer in Dresden tätig. Von 1964 bis 2003 lebte er in Kneese Ausbau bei Rostock. In dieser Zeit schuf er viele Werke, die hauptsächlich in Rostock, aber auch in anderen Orten zu finden sind. Ein Teil seiner Arbeiten entstand in Zusammenarbeit mit Jo Jastram. Er wohnte und arbeitete seit 2003 bis zu seinem Ableben in Dresden-Pillnitz.

Dietrich war es gelungen, Kunstwerke für den öffentlichen Raum zu entwerfen, die nicht tendenziös waren, dafür aber oft humorig und wie in der Plastik "Wende" auch doppelbödig. Sie entstand unter dem Eindruck der Ereignisse im Herbst 1989 und symbolisiert zum einen die Befreiung, das Herauswinden aus einem gefängnisähnlichen Block und zum anderen den Wendehals, der sich in Richtung der neuen Zeit bewegt.