Wanderung durch die Oberlößnitz
An der Haltestelle der Straßenbahlinie 4 "Zinzendorfstraße" bzw. vom Haltepunkt der S-Bahn S 1 Radebeul-Ost, gehen Sie entlang der Zinzendorfstraße, überqueren die Meißner Straße und folgen weiter der August-Bebel-Straße. Am Ende der August-Bebel-Straße biegen Sie links auf den Augustusweg ein und die nächste Straße rechts auf die Eduard-Bilz-Straße.
Vorbei am neuerbauten Wohnpark "Am Albertsberg" bildet das Haus Albertsberg einen markanten Abschluss. Das Haus Albertsberg ist ein denkmalgeschütztes Herrenhaus, welches im Jahre 1660 schon als steinernes Wohnhaus mit Weinpresse an gleicher Stelle stand. Seinen heutigen neobarocken Charakter mit Tendenz zum Jugendstil erhielt das Haus durch einen Umbau im Jahre 1898. Vorbei am Haus Albertsberg gelangen Sie rechts zu dem ehemaligen Bilzsanatorium.
Dieses wurde benannt nach Friedrich Eduard Bilz, einem bekannten Naturheilkundler. Bilz baute das Waschhaus zu einer Badestube und den Kuhstall zum Herrenbad um und erhielt im September 1892 die Konzession zum Betrieb des Sanatoriums. Wegen der großen Nachfrage ließ er nach Plänen der Gebrüder Ziller ein viergeschossiges Kurhaus im Schweizerstil errichten. Nach wechselvoller Geschichte wurde es 2007 aufwendig saniert und wird jetzt zu Wohnzwecken genutzt. Den Weg am Bilzsanatorium (Straken) folgend, sehen Sie linker Hand - mitten in den Weinbergen das "Haus in der Sonne", ein zweigeschossiges, barockes Weinberghaus aus dem Jahre 1770. Es wurde als Landsitz für den kurfürstlich-sächsischen Münzfaktor Georg Christian Städter errichtet.
Dem "Straken" weiter folgend entdecken Sie zu Ihrer linken Seite noch gut erhaltene Weinbergmauern, die sich zusehends bewalden. Am Ende des Aufstieges schwenken Sie nach links in den Hohlweg ein und folgen diesem talwärts. Auf ihrem Weg ins Tal kommen Sie noch einmal an der Rückseite des "Haus in der Sonne" entlang, bevor der Weg schmaler und von Weinbergmauern gesäumt wird.
Kurz vor dem Ende des Weges wenden Sie sich bitte um, hier sehen Sie den Balberg auf dessen Spitze die "Steinerne Schnecke" thront. Sie entstand im frühen 17. Jahrhundert aus Syenitsteinen und sucht ihresgleichen in Deutschland. Setzen Sie nun den Weg fort und biegen Sie rechts in die Weinbergstraße ein. Jetzt stehen Sie direkt vor den Toren des Weingutes DREI HERREN, welches in seinem Kernbau schon seit 1714 nachweisbar ist. Nach starkem Verfall wurde der Bau in den Jahren 1993 bis 2005 durch Herrn Wolfgang Richter und dem Kunsthistoriker Dr. Rainer Beck denkmalgerecht restauriert und das Weingut DREI HERREN gegründet. Vielleicht probieren Sie hier unter fachkundiger Anleitung der Sächsischen Weinkönigin des Jahres 2003 einen guten Tropfen Radebeuler Wein.
Weiter der Weinbergstraße folgend gelangen Sie an das "Haus Lorenz". Es wurde bereits im 17. Jahrhundert dort errichtet. Heute wird es nur noch zu Wohnzwecken genutzt. Im weiteren Verlauf der idyllischen Weinbergstraße gelangen Sie zum 2006 aufwendig sanierten Retzschgut.
Zu ihm gehört ein großer Weinberg, auf dem seit 1649 Weinbau betrieben wird. Seinen Namen erhielt das Gut nach dem Maler und Professor der Dresdner Kunstakademie Moritz Retzsch, bekannt durch seine Illustrationen u. a. zu Goethes "Faust". Der derzeitige Besitzer bewirtschaftet den Weinberg noch immer und gründete 1992 einen eigenen Weinbaubetrieb. In einer Straußenwirtschaft schenkt er selbst gekelterte Weine aus.
An der Kreuzung Weinbergstraße, Ecke Hoflößnitzstraße befindet sich auf der rechten Seite das Meinholdsche Turmhaus, ein seit dem 16. Jahrhundert kultiviertes und bebautes Anwesen. 100 Jahre prägte die Familie Meinhold mit ihrem Geschmack den Landsitz, der sich als Pedant zum Weingutmuseum Hoflößnitz präsentiert. Heute ist die historische Weingutanlage als Weingut Aust wieder ein Bergriff. Friedrich Aust setzt die Tradition fort und belebt das alte Weingut neu.
Bitte biegen Sie jetzt nach links in die Hoflößnitzstraße und an der nächsten Kreuzung links in die Bennostraße ein. Entlang der Bennostraße finden Sie viele für die Region typische kleine Wohn- und Winzerhäuser. Am Ende der Bennostraße sehen Sie links das Bennoschlösschen. Es ist das älteste, noch weitgehend original erhaltene Herrenhaus in der Lößnitz. Es wurde vor 1580 als Weinberg-Wohnturm erbaut. Die Benennung nach dem sagenumwobenen Schutzpatron, dem heilig gesprochenen Bischof Benno, erfolgte erst zur Zeit der Romantik. Bemerkenswert sind die malerischen Dachaufbauten im Renaissancestil im Norden und Süden des Gebäudes.
Jetzt folgen Sie mit einem kleinen Rechtsschwenk der Bennostraße bis zur Einmündung in den Augustusweg. Genau in diesem kleinen Rechtsschwenk befindet sich das Weingut Haus Steinbach, betrieben von der Familie Gerhardt - schon seit über 40 Jahren. Das Weingut gehört zu einem der ältesten Weingüter der Oberlößnitz und wird durch viel Hingabe und Engagement bis heute in seiner ursprünglichen Größe und Schönheit bewahrt. Der Dreiseitenhof mit großen Kellergewölben und das dazugehörige Herrenhaus mit anschließenden Park sind ein Kleinod in der Radebeuler Kulturlandschaft.
Auf dem Augustusweg angekommen, laufen Sie nach links und erreichen das "Haus Sorgenfrei" einer der architektonisch bedeutendsten Herrensitze der Lößnitz. Das 1783 entstandene zweigeschossige Herrenhaus gilt als das letzte erhaltene Gebäude im so genannten "Dresdner Zopfstil". Der Gebäudekomplex wurde ab 1995 aufwendig saniert und beherbergt heute eine Hotel.
Weiter dem Augustusweg folgend biegen Sie an einem kleinen Rondell rechts in die Eduard-Bilz-Straße ein. Auf diesem Straßenabschnitt finden Sie viele Häuser gleichen Baustils, die so genannten "Zillerhäuser". Diese Häuser wurden durch die in Radebeul ansässigen Baumeister Gebrüder Ziller projektiert und gebaut.
Am Ende der Eduard-Bilz-Straße biegen Sie links in die Meißner Straße ein und haben von hier aus die Möglichkeit, mit der Straßenbahnlinie 4 in Richtung Dresden oder Weinböhla zu fahren.
Details zur Wanderung
Entfernung: | ca. 5 km |
---|---|
Dauer: | 2 Stunden |
Höhe: | 100 m |
Schwierigkeit: | mittel |
In der Broschüre "Wanderwege in und um Radebeul" finden Sie diese und viele weitere Wandervorschläge. Erhältlich in der Tourist-Information.