Wanderung durch den Fiedlergrund
Die Wanderung beginnt an der Haltestelle der Straßenbahnlinie 4 "Zinzendorfstraße", führt die August-Bebel-Straße entlang bis zum Augustusweg, in den Sie rechts einbiegen. Links und Rechts des Weges sehen Sie beeindruckende Villen und Wohnhäuser mit teils großen Parkgrundstücken unterhalb der Weinberge. Erwähnenswert ist der Jägerberg mit der Villa "Jägerberg" deren Ursprung bis auf das 16. Jahrhundert zurückgeht.
Auf dem nächstliegenden Grundstück steht das Ermelhaus. Es wurde nach seinem Stifter, dem Dresdner Bürger Dr. Ermel, benannt. In seiner 1835 errichteten "wohlgemeinten Stiftung" mit 50 000 Talern legte er fest, dass erst bei Verdoppelung der Summe durch Zinsen ein Heim für in Not befindliche Mütter gebaut werden sollte. Im Jahre 1885 konnte durch den damaligen Dresdner Bürgermeister Dr. Stübel die testamentarische Festlegung erfüllt werden. Das Haus befindet sich noch heute im Besitz des Städtischen Krankenhauses Dresden-Neustadt.
Bevor Sie in den Fiedlergrund gelangen, sehen Sie auf der rechten Seite das Fiedlerhaus (Augustusweg 114), eine ehemalige Lungenheilstätte, welche 1893 auf Betreiben des königlichen Leibarztes Dr. Carl Ludwig Alfred Fiedler als "Heim für besserungsfähige, erholungsbedürftige Lungenkranke" eröffnet wurde. Es steht auf einem 1658 als Weinberg angelegtem Gelände. Von ca. 1823 bis 1892 wurde das Haus als Gastwirtschaft "Walthers Weinberg" bekannt und gern besucht.
Im Fiedlergrund angelangt, umgibt den Wanderer eine erholsame Ruhe. Im sanft ansteigenden Gelände geht es vorbei an einem alten Syenitbruch. Der Fiedlergrund zählt zu einem der größeren und stark wasserführenden Tälern der Lößnitz. Bei genauer Betrachtung erkennen Sie hier noch die alten Weinbergmauern. Die Weinberge wurden nach der großen Reblauskatastrophe im Jahre 1886 nicht wieder aufgerebt und so können Sie den sich vollziehenden Wandel in der Natur genau beobachten. Vielleicht finden Sie auf Ihrem Weg noch mehr Anzeichen, die auf die frühere Bewirtschaftung durch Weinbauern schließen lassen.
Am Ende Ihres Aufstieges gelangen Sie links auf den "Graue Presse Weg", von dem aus Sie nochmals links in die Straße "Am Dammberg" einbiegen. Am Ende des Weges wenden Sie sich nochmals nach links und folgen dem Weg, bis Sie an einen, für den Fahrzeugverkehr gesperrten, Durchgang gelangen. Hier führt Sie der Waldweg über ein paar Stufen zu einer wundervollen Aussicht.
Der Aussichtspunkt befindet sich auf dem Albrechtsberg. Von hier haben Sie einen uneingeschränkten Blick auf Radebeul, es liegt Ihnen das Bennoschlösschen ebenso zu Füßen wie die Ausläufer der Weinberge und die beeindruckende Stadtsilhouette von Dresden. Entlang des Geländers und über einige Stufen gelangen Sie wieder ins Tal. Auf Ihrem Weg haben Sie rechter Hand noch einen kleinen Steinbruch. Wenn Sie Ihren Blick noch etwas weiter nach rechts richten, sehen Sie einen Teil des Hermannsberges. Auf welchem heute Winzer des Weinbauvereins "Oberlößnitz" den hervorragenden Radebeuler Rebensaft anbauen und kultivieren. Wieder auf dem Augustusweg angekommen, wenden Sie sich nach rechts und folgen diesem bis zur Einmündung Eduard-Bilz-Straße, in welche Sie links einbiegen.
Entlang des Weges werden Ihnen Häuser des gleichen Baustils auffallen. Diese Häuser werden liebevoll "Zillerhäuser" genannt. Sie wurden durch die Gebrüder Ziller, ortsansässige Bauunternehmer, welche das Stadtbild im 19. Jahrhundert maßgeblich prägten, geplant und gebaut. An der Einmündung der Eduard-Bilz-Straße in die Meißner Straße halten Sie sich links, so gelangen Sie an die Haltestellen der Straßenbahnlinie 4 in die Richtungen Dresden oder Weinböhla.
Details zur Wanderung
Entfernung: | ca. 4,5 km |
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Dauer: | 1,5 - 2 Stunden |
Höhe: | 80 m |
Schwierigkeit: | mittel |
In der Broschüre "Wanderwege in und um Radebeul" finden Sie diese und viele weitere Wandervorschläge. Erhältlich in der Tourist-Information.